gemeinsamePresseerklaerung

(Deutsch) Appell an die Bundesregierung:
Sofortiges Handeln in Bezug auf die aktuelle Situation in Osttimor erforderlich

 

Berlin, den 09. September 1999

Burned out-07

Ausgebranntes Büro des Roten KreuzesFoto: Anna Voss

Gezielte Angriffe auf unbewaffnete UN-Mitarbeiter, Stationen des Roten Kreuzes, diplomatische Vertreter und Journalisten führten am Wochenende zur Evakuierung fast aller internationaler Kräfte, darunter auch sämtlicher Wahlbeobachter. Die von Misereor, missio, dem Diakonischen Werk der ev. Kirche, Dienste in Übersee, der AGEH und der Menschenrechtsorganisation Watch Indonesia! entsandte neunköpfige Beobachtergruppe wurde nach Australien ausgeflogen.

Seit dem Abzug der internationalen Beobachter toben sich die Milizen völlig ungehindert an der Bevölkerung aus. Selbst Krankenhäuser, Einrichtungen des Roten Kreuzes, Kirchen oder der Amtssitz des Friedensnobelpreisträgers Bischof Belo, wo Tausende Flüchtlinge Schutz vor Verfolgung suchten, werden angegriffen. Bischof Belo selbst sah sich nach einem Attentatsversuch gezwungen ins benachbarte Australien zu fliehen. Zehntausende von Menschen werden vom Militär deportiert. Agenturberichte schildern detailliert, wie die Milizen die Köpfe ihrer enthaupteten Opfer entlang der Straßen auf Stangen gespießt präsentieren.

Das tatenlose Zusehen der internationalen Gemeinschaft ist verantwortungslos und unerträglich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Bevölkerung Osttimors im Vertrauen auf den Schutz der Vereinten Nationen allen Einschüchterungsversuchen widerstanden und mit überwältigender Mehrheit an der Volksabstimmung vom 30. August 1999 teilgenommen hat. Die internationale Gemeinschaft trägt auch die Verantwortung dafür, dass das Ergebnis der Abstimmung umgesetzt werden kann.

Die Entsendung zusätzlicher indonesischer Truppen und die Verhängung des Kriegsrechts werden das kleine Land mit noch mehr Terror überziehen. Dieses Vorgehen ist eine Verhöhnung der Vereinten Nationen, demokratischer Grundprinzipien und nicht zuletzt der Opfer des Terrors selbst.

Will die Bundesregierung nicht völlig ihre Glaubwürdigkeit und die der Vereinten Nationen aufs Spiel setzen, muß sie sich umgehend mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln für die Fortführung demokratischer Abläufe in Osttimor einsetzen.

Wir fordern von der Bundesregierung, dass sie

  • gegenüber der indonesischen Regierung die Verantwortung für eine Entwaffnung und Demobilisierung der Milizen einfordert.
  • der indonesischen Führung nachhaltig verdeutlicht, dass sie nicht bereit ist, die Unterstützung der Milizen durch indonesisches Militär und Polizei zu dulden.
  • im Rahmen der Vereinten Nationen für eine Resolution des Sicherheitsrates zum Einsatz von UN-Friedenstruppen eintritt, bzw. sich aktiv für die Suche nach anderen völkerrechtlich legitimen Möglichkeiten eines Einsatzes internationaler bewaffneter Kontingente zur Wiederherstellung und Wahrung des Friedens in Osttimor einsetzt.
  • sich innerhalb der Consultative Group on Indonesia (CGI), den internationalen Finanzinstitutionen und innerhalb der EU für ein sofortiges Einfrieren der Kredite für Indonesien einsetzt sowie sämtliche bilateralen Mittel umgehend einfriert.

Wir hoffen, dass durch deutliche politische Signale und dem Einsatz von UN-Truppen ein friedlicher Fortgang des Unabhängigkeitsprozesses in Osttimor sichergestellt werden kann und dem Terror umgehend Einhalt geboten wird. <>

Aktion 5% e.V. – Selbstbesteuerungsgrupp0e, Düsseldorf
Hinrich Mercker für die Asien AG der Stiftung Umverteilen!, Berlin
Asienhaus Essen (Asienstiftung, Korea-Verband, Philippinenbüro, Südostasien-Informationsstelle, Tibet Initiative Deutschland)
Bischöfin Maria Jepsen, Evangelisches Missionswerk, Hamburg
Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V., Aachen, Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Josef Sayer
Deutsche Kommission Justitia et Pax
Deutsches Institut für Ärztliche Mission in Tübingen, Dr. med. Christoph Benn
Werner Lottje u. Johannes Brandstäter für das Diakonische Werk der EKD, Referat Menschenrechte, Stuttgart
Dienste in Übersee, Leinfelden-Echterdingen
Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin
Habitat for Humanity Deutschland – Stuttgart
IMBAS e.V., Frankfurt
Internationales Katholisches Missionswerk missio e.V., Aachen
International Union of Students (IUS) Kampagne gegen Rüstungsexport, Wiesbaden
Missionszentrale der Franziskaner, P. Andreas Müller (Gesch.führer)
Ökumenischer Dienst im Konziliaren Prozess/Schalomdiakonat, Pfr. Christian Garve (Geschäftsführer)
Pazifik Netzwerk e.V.
Projekt Genocide Watch, eine Einrichtung des inamo Informationsprojekt Naher und Mittlerer Osten e.V., Ronald Ofteringer Regenwaldforum Nordbayern
Stiftung für Kinder, RA Ekkehard Arnsperger, Freiburg
Südostasien-Informationsstelle, Essen
Frank Gebbers, VHS-Direktor Bochum
Wolfgang Weider, Weihbischof in Berlin
Watch Indonesia! e.V.
Johannes Achilles, Wunstorf
Ordinariatsrat Pfarrer Manfred Ackermann, Berlin
Christoph Arens, Journalist, Bonn
Uwe Asseln-Keller, Bonn
Rolf Assmann
Dr. Günther Augustini
Nurlia Basten, Saarbrücken
Carmen Bauer, Sekretärin Abt. Programme, Dienste in Übersee, Leinfelden-Echterdingen
Helga Baum-Neumann
Judith Becker, Schwelm
Göran Bekisch, Berlin Bernd Birr, Marbach
Wolfgang Blaschke, Freiburg
Armin Bönisch, Schrozberg
Elke Bönisch, Schrozberg
Waltraut Böttger, Düsseldorf
Erika Bock, Referentin EDV / Organisation, Dienste in Übersee
N. Bojco, Berlin
Jerg Bosch, Stuttgart
Erwin u. Freia Brazel, Crailsheim
Edgar Brüser
Erika Buhl, Berlin
Veronika Buter, Aachen
Edward Cole, London School of Economics
Pía Corte, Stuttgart
Sven Dammann, Hannover
H. Darnai, Königswinter
Olaf Dierker, Bielefeld
Armin Dittmer, Olching
Karin Doehne, Stuttgart
Thomas Döhne, Stuttgart
Matthias Eichler, Berlin
Ursula Engel, Berlin
Domvikar Frank Felgner, Berlin
Ines Fiedler, Weimar
Gabriele Fischer-Wilms
Alex Flor, Berlin
Renate Förster, Berlin
Hanna Franke, Berlin
Peter Franke, Bochum
Uwe Freikamp, DaTeCom GmbH
RA Gerlach Fuchs
Ulrike Fuchs, Hamburg
K. Gade, Bonn
Sabine Gaugigl, München
Werner Gebert, Stabsstelle für Kommunikation bei DÜ, Tübingen
Catherina Gerschner, Berlin
Gudrun Gerschner, Berlin
Pater Thomas Grießbach OP, Berlin
Agnes Häberle, Bonn
Gerhard Härer, Aichtal
M. Habelsberger, Wunstorf
Jaqueline von Hahn, Bonn
Axel Hahner, Wiesbaden
Dr. Adelheid Haller, Berlin
Heinz-Dieter Haverkorn, Bonn
Stefan Heinrich, München
Rudolf Heinrichs-Drinhaus, Brühl
Dietmar Henker, Journalist, Bonn
Stefan Herbst, Bonn
Gerold Hildebrand, (ehem. Umweltbibliothek) Berlin
Jutta Hildebrandt, Bonn
Detlef Hoffmann, Bonn
Esther Hoffmann, Berlin
Monika Hoffmann-Kühnel, Brühl
Elke Irle-Benz, Stuttgart
Dr. Hermann Josef Ingenlath, Berlin
Ulrike Ingenlath, Berlin
Reni Isa, Berlin
Ingo Jäger, Hannover
Christa Jermis, Berlin
Karin Joggerst, Berlin
Ito Joyoatmojo, Zürich, Schweiz
Wolfgang Kaiser, Bonn
Prof. Dr. Wolfgang Karcher, TU Berlin
Pipit Kartawidjaja, Berlin
Karin Katz, Hamburg
Raimund Kern, Auslandsreferent, missio Aachen
Lydia Kieven, Köln
E. Kirlis, Linz
Eva-Maria Klabunde, Berlin
Marianne Klute, Sundern
Heiner Knauss, Bonn
Wolfgang Koepp, Wachtberg
Edith Koesoemawiria, Köln
L. Kosch, Berlin
Anneli Kotzott
Dr. Eleni Konstantinidou, Düsseldorf
Heinz Kotte, Köln
Dr. Renate Krieg, Berlin
Karl-Michael Kronenberg, Bonn
Angela Krug, Bonn
Dagmar Krug, Wiesbaden
Brigitte u. Martin Kübler, Bietigheim-Bissingen
Heidemarie Laepple, DÜ
Thomas Lapperger, München
Evi C. Leibfritz, Sonnenbühl
Detlef Leitner, Bonn
Dr. Walter Lempp
Elizabeth Lempp
Karl Lempp, Marbach am Neckar
Gudrun Lempp, Marbach am Neckar
Jana Lempp, Marbach am Neckar
Simon Lempp, Marbach am Neckar
G. Lindholz, Berlin
B. Linke, Berlin
Johann und Ute Lütt, Hamburg
B. Malke, Berlin
Gisèle Marceau, Wachtberg
E. Märkle, Bonn
Andreas Main
Beate Marre, Bonn
Robert Mehr, Bonn
Felicitas Menz, Bonn
Karl Mertes, Köln
Katja Meyer, Honduras
Ruth Meyer, Hamburg
Gabriela Mischkowski, Köln
G. Mohr, Bonn
Michaela Müller, Dingolfing
Dr. Volker Müller, Universitas Kristen Duta Wacana, Yogyakarta, Indonesien
Arifien Musnadi, Köln
Kerstin Nagels, Bremen
I. Mussmann-Nöthen, Bonn
Joachim Neugebauer
Frank Thomas Nitz, Berlin
Dewi Noviami, Bonn
Angelika Olschok, Weimar
Dr. Bernd Overwien, TU Berlin
Mailin Paashaus, Berlin
Birgit Pastuschka, Duisburg
Bernhard Platzdasch, Australien
Gerd Plock und Renate Durner, Wittenberge
Michael und Marion Pluschke, Kempen
Ralf Pohle, Köln
Deddy Priadi, Hannover
Setiaji Purnasatmoko, Bonn
Sabine Purgander, Bonn
Konrad Rauber, Bonn
Jürgen Regül, Düsseldorf
Claus Röhl, Weimar
Herta Röhl, Schrozberg
Wilhelm Röhl, Schrozberg
Katrin Rockenbauch, Leipzig
Wolfgang Rollik, Bangkok, Thailand
Ch. Rosenbaum, Düsseldorf
Ronald Sastrawan, Freiburg
Maria Saur, London School of Economics
Brian Shaad, London School of Economics
Hannelore Schauer, Berlin
Maureen Schiele, Jena
Ursula Schinke, Berlin
H. Schlags, Bonn
Dr. Monika Schlicher, Berlin
Ralf Schlicher, Berlin
Claudia Schmid, Zürich, Schweiz
Theodor Schmitz, Berlin
Thomas Schmitz, Personalsachbearbeiter bei DÜ
Joanna Schoenenberger, Miglieglia, Schweiz
Christina Schott, Dresden
Dr. Klaus H. Schreiner, Universität Frankfurt, Südostasienwissenschaften
Heike Schröder, Bonn-Mehlem
RA Schröder
Marlene Schroth, Bonn
Andrea Schwaiger, Jakarta
Vivian Siniga
Anwas Soenario, Alicante, Spanien
Lojang Soenario, Brighton, UK
Hary Soerijanto, Berlin
Angelika Spelten, Bonn
Holger Spielberg, Leipzig
Wolfgang Spohn-Haniel, Bonn
Metka Stiglic, Bonn
Petra Stockmann, Hong Kong
Christoph Strack, Journalist, Bonn
Dr. Günter E. Thie, Aachen
Edgar und Regina Thiel, Winnweiler
Hanna Thompson, London School of Economics
Bettina Tornau, Köln
Gudrun Wachs, Remscheid
Dr. Manfred Wadehn, Bonn
Wolfram Walbrach, Düsseldorf
Dr. Ingo Wandelt, Hürth
Michael Wedell
Katharina Wegner, Berlin
Sieglinde Weinbrenner
Christel Weiler, Stuttgart
Daniela Wenzel, Bochum
Prof. Dr. Ingrid Wessel, HU Berlin
Manfred Weßolowski, Düsseldorf
Ursula Wester, Goethe-Institut Jakarta, Indonesien
Marcus Wetter, Krefeld
Elke Wieja, Düsseldorf
Susanne Wienke, Berlin
Georgia Wimhöfer, HU Berlin
Dr. Ullrich Wimmer, Düsseldorf
Dr. Jörg Wischermann, FU Berlin
Heike Wolfram, Weimar
W. Zett, Berlin
Vera Zumpe, Bonn

weitere Unterzeichner (nach Absendung des Briefes eingegangen):
Anwältinnen und Anwälte für Demokratie und Menschenrechte (RAV), Hannover
Gesellschaft für bedrohte Völker, Göttingen
Irlandgruppe, Berlin
Tourism Watch, Leinfelden-Echterdingen
Vereinigung Indonesischer Studenten in Deutschland e.V. (PPI)
RA Ahues, Hannover
Hilde Agster, Winnenden
Armin Bobsien, London, UK
Dora Bresch, Weinstadt
I. Claus, Esslingen
Marie Dilger, Wolfschlugen
Sabine Dittrich, Berlin
Renate Döhr, Berlin
Clemens Duelli, Trier
Magdalena Eckert, Lichtenstein
E. Ellwanger-Schulze
FAKT Consult, Stuttgart
Ute Großmann, Berlin
Annette Grund, Berlin
Renate Heuck, Heddesheim
Irmtraud Hinker, Auenwald
Carola Hoffman-Richter, Ulm
Sieglinde Hoffman-Richter, Fellbach
Marianne Junginger, Wangen
Doris Kilpper, Remshalden
Peter Köhr, Bonn
Anna Kreh, Winnenden
Dr. Michael Lehmann, FU Berlin
Eberhard Mutscheller, Berlin
Susanne Kraft, Korntal
Caroline Kruckow, Bonn
Elisabeth Mohry, Rutesheim
mpr Unternehmensberatung, Berlin
Luise Plock, Fellbach A.
Rehfuss, Bammental
Drs. Dorothea u. Simeon Reininger, Münster
Elisabeth Saaba, Hamburg
Dorothea Schaupp, Baden-Baden
RA Gustav Schnepper, Freiburg
Jürgen Schübelin, M.A., Journalist, Hamburg
Annerose Schur, Stuttgart
RA Joachim Schröder, Neumünster
Carola Seiler, Hofgeismar
Saba Situmorang, Frankfurt
Soendoro Soepringgo, Hannover
Ursula Suharto-Abmeier, Jakarta, Indonesien
Graziella Tettamani, Berlin
Maria Weber, Frankfurt
Annette Weik, Tiefenbronn
Beate Zietz, JesbergMaaf, halaman ini tidak ada dalam bahasa Indonesia.
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