Artistic Perspectives on Human Rights and Impunity in Indonesia

Veranstaltung am 14. September 2022 um 18.30Uhr im Berlin Global Village

Welche Rolle kann Kunst bei der Aufarbeitung von Menschenrechtsverletzungen spielen? Die Bedeutung und Möglichkeiten von engagierter Kunst in der Aufarbeitung und Erinnerung von Menschenrechtsverletzungen wird wenig diskutiert, wie auch der Beitrag von Kunst zur Überwindung von Straflosigkeit.

In Indonesien sind zahlreiche schwere Menschenrechtsverletzungen der Vergangenheit bis heute ungesühnt. Am 30. September jährt sich der angebliche Putschversuch, der sich 1965 in Indonesien ereignete und für den Kommunist:innen verantwortlich gemacht wurden. Es folgten antikommunistische Massenmorde (1965-66) durch das indonesische Militärregime unter General Suharto, bei denen zwischen 500.000 und drei Millionen Menschen getötet wurden. Während Opfer und Überlebende um Anerkennung und Wiedergutmachung ringen, bleiben die Täter:innen straflos. Seitdem folgten viele weitere Menschenrechtsverletzungen und Straflosigkeit beschmutzt die Menschenrechtsbilanz Indonesiens, während gleichzeitig über die letzten Jahre der Handlungsspielraum von Menschenrechtsverteidiger:innen stetig schrumpft. Wie wirken sich Menschenrechtsverletzungen der Vergangenheit in Indonesien auf den Einzelnen und die Gesellschaft heute aus? Wie beeinflussen ungesühnte Menschenrechtsverletzungen die Zivilgesellschaft? Was bedeutet dies für die Kunstfreiheit?

Darüber möchten wir gemeinsam mit Künstler:innen, Menschenrechtsexpert:innen und Zeitzeugen diskutieren.

Die Veranstaltung beginnt mit einer Tanz-Performance und einem anschließenden Zeitzeugengespräch ehe die Podiumsdiskussion eröffnet wird. Im Anschluss laden wir zu einem kleinen Get-Together ein, damit auch genügend Zeit für anknüpfende Gespräche und informellen Austausch bleibt.

  • Podiumsdiskussion mit Andreas Harsono (Human Rights Watch), Elsa Clavé (Universität Hamburg) und Rianto (Lengger-Tänzer und Choreograph), Moderation: Camilla Kussl (Watch Indonesia!)
  • Genjer-Genjer Tanzperformance: N.N.
  • Zeitzeugengespräch: Sri Tunruang (IPT 1965) spricht mit Dr. Willy R. Wirantaprawira (Überlebender der Massaker 1965/66).

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt, bei Bedarf gibt es Flüsterübersetzung ins Deutsche und Indonesische. 

Eine gemeinsame Veranstaltung von Watch Indonesia!, International People’s Tribunal 1965 (IPT 1965) und der Stiftung Asienhaus.

Adresse: Berlin Global Village, Am Sudhaus 2, 12053 Berlin https://www.berlin-global-village.de/

Corona-Hinweis: Gegebenenfalls werden Maßnahmen an die aktuelle Lage der Pandemie angepasst. Bitte denken Sie an eine Maske.


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