Menschenrechtler fordern Sondertribunal für Osttimor

epd, 13. Juni 2001

epdFrankfurt a.M. (epd). Etwa 40 kirchliche Organisationen und Menschenrechtler aus aller Welt haben ein UN-Sondertribunal zur Ahndung der Verbrechen unter der indonesischen Herrschaft in Osttimor gefordert. Die internationale Gemeinschaft habe es in den vergangenen Jahren versäumt, Druck auf die indonesische Regierung auszuüben, damit die Verantwortlichen der Gewaltexzesse vor und nach dem Unabhängigkeitsreferendum 1999 zur Rechenschaft gezogen werden, erklärte die Sprecherin der Menschenrechtsorganisation «Watch Indonesia», Monika Schlicher, am Mittwoch in Berlin. Auch die sichere Rückkehr der mehr als 100.000 Flüchtlinge in Westtimor müsse endlich gewährleistet werden.

Der Aufruf wurde unter anderen vom Evangelischen Entwicklungsdienst (Bonn), dem Diakonischen Werk (Stuttgart) sowie den katholischen Hilfswerken Missio (Aachen) und Caritas international unterzeichnet. Sie werfen der indonesischen Regierung vor, die Rückkehr der Flüchtlinge und die Strafverfolgung indonesischer Offiziere und anderer Verantwortlicher für Menschenrechtsverletzungen in Osttimor zu verschleppen. Die frühere portugiesische Kolonie Osttimor war am 7. Dezember 1975 von Indonesien besetzt worden. Seit Oktober 2000 steht Osttimor unter UN-Verwaltung und wird derzeit auf die Unabhängigkeit vorbereitet. <>


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