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Offener Brief des cemEND Bündnisses an HeidelbergCement

 

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HeidelbergCement AG

zHd Dr. Dominik von Achten

Berliner Straße 6

69120 Heidelberg

Deutschland

19. März 2021

Sehr geehrter Herr von Achten,

sehr geehrte Vorständ*innen,

 

heute ist globaler Klimastreik und die HeidelbergCement AG trägt eine besondere Verantwortung, ihren Teil dazu beizutragen, die negativen Auswirkungen der Klimakrise zu minimieren. Die Zementindustrie ist nach der Stahlindustrie, die Branche, die den größten Treibhausgasausstoß verursacht, was in etwa acht Prozent der globalen CO2 – Emissionen entspricht. Die HeidelbergCement AG ist ein multinationales Unternehmen, das auf Platz 2 bei der weitweiten Zementproduktion steht, ihr Einfluss, ihre Bedeutung und ihre Verantwortung in der Zementbranche steht außer Zweifel.

Wir, das cemEND- Bündnis und unterzeichnende Organisationen, möchten Sie und die HeidelbergCement AG bitten unseren Forderungen nachzukommen und Ihrer Vorbildfunktion gerecht zu werden. Genau wie Sie möchten auch wir, dass die negativen Auswirkungen Ihre Geschäftsaktivitäten auf Umwelt und Gesellschaft minimiert werden [1].

 

Deshalb lauten unsere Forderungen:

 

  1. Klima- und Umweltschutz jetzt!

HeidelbergCement muss ab jetzt kontinuierlich seine Emissionen senken und bis 2035 eine positive Klimabilanz erreichen – und das ohne Herumtrickserei durch Zertifikate.

Die Umwelt- und Ökosystemzerstörung, insbesondere durch Sand-, Kies- und Kalksteinabbau muss gestoppt werden.

 

  1. Menschenrechte einhalten!

HeidelbergCement muss entlang der Lieferkette Menschen- und Völkerrecht achten und damit auch:

  • Die FPIC-Prinzipien (UN-Leitlinien zum Schutz Indigener)
  • Die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte
  • Die OECD-Leitsätze für multinationale Konzerne

einhalten.

Außerdem müssen Arbeiter*innen- und Gewerkschaftsrechte gewahr werden, sowie eine gerechte Entschädigung von enteigneten Bäuer*innen und anderen Betroffenen gewährleistet werden.

Dazu muss der Konzern schnellstmöglich seinen Rohstoffabbau im Kendeng-Gebirge, der Westsahara und dem Westjordanland stoppen!

 

Die in Ihrem CO2 – Strategie Factsheet vom September 2020 [2] dargelegten Ziele sind unseres Erachtens nach nicht ausreichend, um den nötigen Beitrag der HeidelbergCement AG zu den bei der UN-Klimakonferenz festgelegten Klimazielen zu leisten. Klimaneutralen Beton bis 2050 zu produzieren wird nicht ausreichen, Ihre Beteiligung an den katastrophalen Auswirkungen der Klimakrise im nötigen Maße zu verringern.

Klima- und Umweltschutz müssen Hand in Hand gehen mit der Wahrung von Völker- und Menschenrechten. Die HeidelbergCement AG und ihre Tochterunternehmen agiert weltweit und muss die lokalen Bevölkerungen in einem größeren Umfang einbeziehen und ein Mitentscheidungsrecht an Projekten und Prozessen gewährleisten.

Wir möchten an die HeidelbergCement AG und Sie als Vorständ*innen appellieren unsere Forderungen ernst zu nehmen und diesen nachzukommen!

Auf eine Stellungnahme von Ihnen warten wir gespannt und verbleiben mit freundlichen Grüßen

 

Architects for Future Heidelberg

Extinction Rebellion Heidelberg

Fridays for Future Heidelberg

Greenpeace Mannheim-Heidelberg

Klimakollektiv Heidelberg

One Climate Israel

Watch Indonesia!

Wurzeln in Beton

 

[1] https://www.heidelbergcement.com/de/node/26601

[2] https://www.heidelbergcement.com/de/system/files_force/assets/document/a0/a6/co2-strategie_factsheets_de.pdf?download=1


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