Information und Analyse

Anti-Palmöl Ideologie in Europa und norwegischer Fisch aus der EU

Information und Analyse, 08. Juni 2018

von Alex Flor

Indonesische Regierungsvertreter wären gut beraten die Fakten zu studieren, bevor sie sich auf internationalem Parkett lächerlich machen. 

  • Teller oder TankHandelsminister Enggartiasto Lukito drohte bereits im Januar gegenüber dem damaligen italienischen Entwicklungsminister mit einem indonesischen Boykott gegenüber Airbus. Inwieweit dieser Schritt mit den rasant wachsenden privatwirtschaftlichen Billigfluglinien seines Landes abgesprochen war, ist unklar. Vor allem aber ist Italien nicht an Airbus beteiligt; der Schaden für Italien wäre überschaubar, sollten aus Indonesien keine Flugzeuge dieses Herstellers mehr geordert werden.
  • Im Handelsblatt (s.u.) lesen wir nun: »Handelsminister Enggartiasto Lukito drohte mit einem Boykott von EU-Produkten und nannte als Beispiel norwegischen Fisch.« Super-Beispiel! Nur leider ist Norwegen kein Mitgliedsstaat der EU.
  • Der Sonderbotschafter für Palmöllobbying Luhut Panjaitan widerspricht einem zeitgleich mit seiner Lobbyreise nach Europa vorgelegten Bericht von Greenpeace über neuerliche illegale Abholzung in Papua durch PT Megakarya Jaya Raya. Die Firma Nestlé, zu deren Zulieferern das für die Abholzung von 4.000 ha Regenwald verantwortliche Plantagenunternehmen zählte, hatte hingegen keine Zweifel an der Richtigkeit der von Greenpeace mit Videoaufnahmen belegten Erkenntnisse (https://media.greenpeace.org/archive/Palm-Oil-Supplier-Destroys-Forest-in-Papua—Web-Video-(CLEAN)-27MZIFJXASBK6.html). Es seien Probleme erkannt worden, die man auszuräumen versuche, hieß es von Seiten Nestlés. Hingegen sah man sich bei Unilever, einem weiteren Abnehmer von PT Megakarya Jaya Raya zunächst nur veranlasst, die Vorwürfe zu prüfen. Pauschal zurückgewiesen wurden sie auch von diesem Konzern nicht.
  • Arif Havas Oegrosono, der neue Botschafter der Republik Indonesien in Deutschland, schrieb in der Ausgabe der indonesischen Tageszeitung Kompas vom 2. Juni 2018 einen Beitrag über die »Anti-Palmölideologie in Europa« (Ideologi Anti-Sawit di Eropa). Darin behauptet der Botschafter, es gäbe von Seiten europäischer Umweltorganisationen keinen Protest gegen andere Ölfrüchte wie z.B. Soja oder Raps. Ach wirklich?
  • Geben wir einfach mal auf google die Stichworte »Teller oder Tank« ein. Wir finden dazu schlappe 10,5 Mio. Einträge. Bevor wir die alle lesen, bemühen wir erst mal die Bildansicht, um uns einen Überblick zu verschaffen (https://www.google.com/search?q=Teller+oder+Tank&rls=org.mozilla:de:unofficial&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=0ahUKEwiC9tjWlsDbAhURmrQKHcWbAP44FBD8BQgLKAI&biw=1366&bih=529). Was sehen wir? Raps, Mais und nochmal Raps, Raps, Raps …
  • Es ist absurd Umweltorganisationen in die Nähe europäischer Rapsbauern zu stellen, die durch protektionistische Maßnahmen ihren Marktanteil sichern wollen. Richtig ist hingegen, dass die Rapsbauern genau dies tun. Richtig ist auch, dass sie über ihre finanziell und personell gut aufgestellten Verbände erheblich mehr Einfluss auf EntscheidungsträgerInnen ausüben können als die meisten Umweltorganisationen. Es ist möglicherweise auch indonesischen RegierungsvertreterInnen kein fremdes Phänomen, dass industrielle Lobbyverbände mehr Einfluss haben als Umweltorganisationen …
  • Die punktuelle Übereinstimmung in Sachen Palmöl macht diese Lobby mitnichten zu Verbündeten der Umweltbewegung! Im Gegenteil würden wir es durchaus begrüßen, wenn ein WTO-konformer Beschluss der EU-Kommission zur Folge hätte, dass alle aus Landnutzung gewonnenen Biopflanzenöle von der Verwendung als Brenn- oder Treibstoff ausgeschlossen würden!
  • Der Botschafter führt in seinem Beitrag eine Reihe von weiteren »Fakten« (sämtlich ohne Quellenangabe) an, die in Europa leider kein Mensch ernst nehmen kann. Würde man diesen glauben, so waren die verheerenden Wald- und Flächenbrände in Indonesien weitaus harmloser als Brände in Portugal, Spanien, Italien oder Griechenland. SPIEGEL-online vom 19.09.2016 und andere Medien berichteten über eine Studie der Universitäten Harvard und Columbia. Für Botschafter Oegrosono sollten das zweifelsohne wissenschaftliche Einrichtungen allerhöchster Qualität darstellen – oder was sonst könnte der Grund dafür sein, dass er sich für seinen Beitrag in Kompas nicht als Botschafter, sondern als Alumnus Harvard Law School bezeichnen lässt? Die angesehenen WissenschaftlerInnen der beiden Unis kamen zu dem Schluss, dass die Brände in Indonesien mindestens 90.000 Menschen im eigenen Land und etwa 10.000 weiteren in den benachbarten Staaten Singapur und Malaysia das Leben kosteten. Mehr als 100.000 Menschen in drei Ländern, die an den Folgen des Rauchs gestorben sind! Da gibt es nichts zu relativieren. Keiner der schlimmen Brände in Europa oder anderswo hatte solch dramatische Auswirkungen auf Mensch und Umwelt wie die Brände in Indonesien.
  • Dem Anliegen indonesischer RegierungsvertreterInnen in einen Dialog über Daten und Fakten einzutreten könnte entsprochen werden, wenn ein solcher Dialog jenseits von Propaganda und Parolen tatsächlich auf der Basis des freien Austauschs von Daten und Fakten stattfinden könnte. Ein solcher Dialog müsste allerdings voraussetzen, dass die Expertise von WissenschaftlerInnen und NGOs aus dem In- und Ausland mit am Tisch sitzt. Was wir vernehmen sind jedoch Besorgnis erregende Überlegungen zur Verschärfung der Vergabe von Forschungsgenehmigungen an ausländische WissenschaftlerInnen. Diese sollen künftig nur noch dann erteilt werden, wenn das zu erwartende Forschungsergebnis der Republik Indonesien nützlich ist, heißt es in einem kürzlich bekannt gewordenen Entwurf (https://www.nature.com/magazine-assets/d41586-018-05001-7/d41586-018-05001-7.pdf). Mit anderen Worten: jede Forschung, welche die positive Darstellung der indonesischen Palmölindustrie infrage stellen könnte, wäre damit unterbunden.
  • Die Regierungspropaganda Indonesiens spricht weder über die Großunternehmen im Palmölsektor, noch über die Lebens- und Arbeitsbedingungen von ArbeiterInnen auf den Plantagen. In den Vordergrund der Öffentlichkeitskampagne werden stattdessen die kleinen Palmölbauern gestellt, denen durch die EU-Politik ihre Lebensgrundlage entzogen werden könnte. Tatsache ist, dass wohl kaum ein einziger Palmölbauer unabhängig von den Großunternehmern agieren kann. Und viele wurden nicht freiwillig zu Palmölbauern, sondern fügten sich dem Druck der Konzerne (s.u.). Palmölfrüchte verderben schnell. Werden sie nicht umgehend verarbeitet, sind sie wertlos. Kleinbauern sind somit abhängig vom Vorhandensein einer nahe gelegenen Mühle. Diese ist in der Regel im Besitz eines Großunternehmens. Selbiges bestimmt die Konditionen und Preise, zu denen die Kleinbauern ihre Ernte verkaufen können. Eine Alternative gibt es häufig nicht, denn bis zum Erreichen einer anderen Mühle wäre die Ware verdorben.
  • Die Selbstständigkeit der Kleinbauern ist ein Mythos. Von den PalmölarbeiterInnen wird aus gutem Grund gar nicht erst gesprochen. Denn sie sind ganz offensichtlich lohnabhängige Arbeitskräfte, in aller Regel ohne Vertrag und ohne Anspruch auf Mindestlohn. Sie werden nicht nach Stunden, sondern nach Quote bezahlt: soundsoviel Tonnen Ernte pro Tag, ansonsten unbezahlte Überstunden oder Lohnabzug. Um die Quoten zu erfüllen werden Frauen und Kinder mitbeschäftigt, gänzlich ohne Vertrag und ohne jede Versicherung. Arbeitsunfälle sind durchaus häufig.
  • Betroffene aus diesen Kreisen müssten mit am Tisch sitzen, wenn die Regierung Indonesiens es mit einem auf Daten und Fakten basierenden Dialog ernst meinte. Selbstverständlich sollte es nicht der Regierung überlassen bleiben geeignete TeilnehmerInnen vorzuschlagen und einzuladen.
  • Der jüngste Bericht von Mongabay (s.u.) schildert ein Schicksal von Kleinbauern, wie es in den offiziellen Verlautbarungen der indonesischen Regierung nicht vorkommt.
  • Extrem gefährlich ist die jüngst erkennbare Strategie der indonesischen Regierung, die Palmölproblematik nicht nur mit nationalistisch-protektionistischen, sondern auch mit religiösen Argumenten zu verknüpfen. Unverhohlen drohte der Sonderbeauftragte Luhut Panjaitan bei seinen Terminen in Europa mit der zunehmenden Radikalisierung der Religion, Hintergrund ist, dass die Mehrzahl der Palmöl-Kleinbauern Muslime sind, währenddessen die großen Konzerneigner, von denen sie abhängig sind, der chinesisch-stämmigen Minderheit angehören. Eine vom Ausland verursachte Krise im Palmölsektor hätte somit das Potential religiösen und ethnischen Konflikten Vorschub zu leisten.
  • Botschafter Oegrosono geht noch ein paar Schritte weiter. Eine von 236 UnterzeichnerInnen, darunter VerteterInnen von NGOs, Kirchen und PalmölarbeiterInnen an die EU gerichtete Petition (https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:tiFKWfKHxzwJ:https://walhi.or.id/an-open-letter-to-the-president-of-the-republic-of-indonesia-the-president-of-the-council-of-the-european-union-and-leaders-of-european-union-member-states-regarding-the-impact-of-oil-palm-plant/+&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de) kommentierte er wie folgt: »Nun gibt es 236 indonesische Staatsangehörige in Indonesien, die der Politik zur Ächtung indonesischer Produkte durch ausländische politische Institutionen zustimmen, deren Mitglieder zum Teil gegen den Islam und gegen Muslime/Muslima eingestellt sind (Kini terdapat 236 warga Indonesia di Indonesia yang setuju kebijakan untuk menghukum produk Indonesia dari lembaga politisi asing, yang anggotanya termasuk politisi anti-Islam dan anti-Muslim), (Kompas, 02.06.18).
  • Mal im Ernst: was soll das? Gerade mal seit rund sechs Wochen in Deutschland traut sich der Botschafter in einem Atemzug die Lobby der Rapsölbauern, Umweltgruppen mit anti-islamischen Fremdenfeinden in einen Topf zu werfen? Welch erbärmliche Analyse der deutschen und europäischen Politiklandschaft! Wenn sich all diese Kräfte darüber einig sein sollten, dass die Erde eine Kugel ist, dann wird daraus noch lange keine politische Koalition.
  • Dennoch treffen solche in Europa einfach nur als lächerlich betrachteten Argumente in Indonesien leider auf allzu offene Ohren. Es sind keine Ausrutscher. Enggartiasto Lukito, Luhut Panjaitan und Arif Havas Oegrosono wissen genau, was sie tun. Sie dürfen sich der Zustimmung einer gefühlten Mehrheit des indonesischen Wahlvolkes sicher sein. Aber wären realistische Ziele und Erfolge auf internatinoalem Parkett mittelfristig nicht auch dieser Klientel besser zu vermitteln als der beherzte Kampf gegen Windmühlen?
  • Es hängt von den politischen Vorgaben ab, ob sich indonesische MandatsträgerInnen in Europa weiterhin bis auf die Knochen blamieren müssen, um der Stimmung im eigenen Land zu genügen. Eine mögliche Alternative wäre, sich den Realitäten zu stellen und im kritischen Diskurs mit guten Argumenten tatsächlich etwas Gutes für die Zukunft Indonesiens heraus zu verhandeln. Aber wären solche realen Erfolge in Indonesien überhaupt noch vermittelbar?

 


 

Handelsblatt, 06. Juni 2018

www.handelsblatt.com/politik/international/handelsstreit-indonesien-droht-im-palmoelstreit-den-europaeern-mit-boykott/22652614.html?ticket=ST-688251-t4sHjM5Yy6pzziZObDAk-ap4

Indonesien droht im Palmölstreit den Europäern mit Boykott

 

Die EU will den Verbrauch von Palmöl einschränken. Weltmarktführer Indonesien warnt die Europäer vor Konsequenzen – vor allem Airbus.

von Mathias Peer

Singapur. Indonesiens Trumpf im Palmölstreit mit der EU hat wirtschaftlich großes Gewicht. „Indonesiens Mittelschicht wächst rasant, wir werden in den nächsten 20 Jahren 2.500 neue Flugzeuge brauchen“, sagt der zuständige Minister Luhut Binsar Pandjaitan im Gespräch mit dem Handelsblatt. Die Maschinen könnte man beim europäischen Flugzeugbauer Airbus bestellen, ergänzt der Politiker.

Die mitschwingende Drohung lässt er unausgesprochen: Wenn man sich beim Palmöl nicht einig wird, dann kann Indonesien sein Geld auch woanders lassen. Luhut wählt einen drastischen Vergleich: „Wenn ihr unsere Leute tötet, dann müssen wir uns verteidigen.“

Im Gezerre um den umstrittenen Rohstoff macht sich Nervosität breit. Die Europäische Union steht kurz vor der Entscheidung in der Frage, ob sie den Verbrauch von Palmöl künftig kräftig einschränken will. Indonesien – der weltgrößte Hersteller von Palmöl – fürchtet massive Geschäftseinbußen. Mit einer Lobby-Initiative versucht die Regierung, die drohende Neuregelung abzuwenden – und setzt dabei auf ihr wirtschaftliches Gewicht.

Palmöl-Streit mit Südostasien: Europa droht ein Handelskrieg

Als Sondergesandter von Indonesiens Präsident Joko Widodo versuchte Minister Luhut vor wenigen Wochen in Brüssel Überzeugungsarbeit zu leisten. „Dort wusste man nicht viel über Indonesien. Ich habe erklärt, dass wir ein großes Land sind mit einer Billion-Dollar-Volkswirtschaft“, sagt Luhut über die Gespräche. „Ich habe den Politikern in Brüssel gesagt, dass wir das Wort Vergeltung nicht gerne verwenden. Aber sie drängen uns in eine Ecke.“

Indonesien befindet sich bei seinen EU-Kontakten im Krisenmodus, seit das EU-Parlament Anfang des Jahres beschlossen hat, Palmöl als Bestandteil von Biokraftstoffen künftig zu verbieten. Bisher werden diese Kraftstoffe zu rund einem Drittel aus Palmöl gewonnen. Aktivisten und Umweltpolitiker halten das für schädlich, weil sie davon ausgehen, dass für Palmölplantagen weiterhin großflächig Regenwälder zerstört werden.

Indonesiens Regierung weist diesen Vorwurf zurück. „Wir brauchen keine Belehrung über unsere Umwelt aus dem Westen“, sagt Luhut. Er verweist auf ein Moratorium, das in Indonesien bereits seit Jahren gelte und den Ausbau der Palmölplantagen verbiete. Umweltschutzorganisationen beklagen jedoch, dass es dennoch zu Abholzungen komme.

Zuletzt warf Greenpeace im April einem Palmölkonzern in Indonesien vor, 4000 Hektar Regenwald zerstört zu haben. Luhut widerspricht dem Bericht und ergänzt: „Ich sage nicht, dass unsere Umwelt zu 100 Prozent sauber ist. Aber man kann sehen, wie stark wir uns verbessert haben.“

Den EU-Parlamentariern wirft er vor, die Lebensgrundlage von Millionen Bauern zu gefährden. „Palmöl hat uns geholfen, die Armut stark zu verringern“, sagt er. „Indem man den Weg abtötet, wie wir Armut reduzieren, wird die Armut befördert.“ Zudem sei es unfair, dass Palmöl herausgegriffen werde, es für Soja- oder Rapsöl aber keine Beschränkungen geben soll.

Sollte die EU die neuen Regeln tatsächlich umsetzen, wolle sein Land bei der Welthandelsorganisation WTO dagegen vorgehen. Eine in diesem Jahr veröffentlichte Studie der Brüsseler Denkfabrik ECIPE stützt die Argumentation: Sie geht davon aus, dass die Pläne des EU-Parlaments gegen die internationalen Handelsregeln verstoßen.

Luhuts Kollegen auf der Regierungsbank warnen bereits mit rabiaten Tönen vor einem Handelskrieg. Handelsminister Enggartiasto Lukito drohte mit einem Boykott von EU-Produkten und nannte als Beispiel norwegischen Fisch. Vizepräsident Jusuf Kalla verwies ebenfalls auf Indonesiens Status als Großkunde von Airbus. Luhut glaubt, mit den Argumenten zu überzeugen: „Die EU ist eine reife Institution.“ Das gelte auch für Deutschland: „Die Deutschen haben Verständnis für unsere Interessen.“

Tatsächlich könnte der Plan des EU-Parlaments noch gekippt werden. Um die Beschränkung des Palmölverbrauchs umzusetzen, müssen sich die Abgeordneten erst noch mit der EU-Kommission und den Mitgliedsländern auf eine gemeinsame Linie einigen. Bei Verhandlungen in der vergangenen Woche gab es keine Übereinkunft. Nun steht das Thema beim Treffen der EU-Energieminister in der kommenden Woche auf der Agenda.

„Die südostasiatischen Länder machen in der Frage großen Druck. Die Mitgliedsländer haben deshalb Angst um ihre wirtschaftlichen Beziehungen“, sagt Martin Häusling, Europaabgeordneter der Grünen und Mitglied im Umweltausschuss des Parlaments im Gespräch mit dem Handelsblatt. Palmöl im Tank zu verbieten, hält er aber nach wie vor für richtig. „Die Umweltzerstörung findet immer noch statt und ich halte es für ein Gerücht, dass die Plantagen nur Kleinbauern gehören“, sagt er.

Stattdessen steckten große Agrarkonzerne hinter dem Geschäft mit den Ölpalmen. Eine Prognose, wie sich die EU nun entscheiden werde, wagt er aber nicht zu treffen. „Am Ende geht es um die Frage, ob man die Umweltinteressen ernst nimmt oder sich dem wirtschaftlichen Druck beugt.“

 


 
Mongabay Series: Indonesian Forests, Indonesian Palm Oil, 5 June 2018

news.mongabay.com/2018/06/when-palm-oil-meets-politics-indonesian-farmers-pay-the-price

When palm oil meets politics, Indonesian farmers pay the price

 

by Hans Nicholas Jong

  •    Activists have warned of a worrying number of farmers in Indonesia’s Central Sulawesi province being driven off their land by palm oil companies, often with the support of the local police and officials.
  •    The province lost 10 percent of its tree cover between 2001 and 2016, and palm concessions now account for more than 7,000 square kilometers (2,700 square miles) of land there, including pristine forests that are home to species found nowhere else on Earth.
  •    Given the long history of district chiefs issuing a flurry of concessions in exchange for campaign funding ahead of elections, activists fear the elections later this month will set the stage for even more land conflicts.

JAKARTA ­ Frans remembers getting up just after sunrise on a September day last year in his village of Panca Mukti, in the Indonesian province of Central Sulawesi.

He’d been looking forward to that day, when he planned to harvest palm fruit from his 43-hectare (106-acre) farm.

“The sale from the harvest was meant for my family,” he tells Mongabay. “I’d pinned my hopes on my plantation to provide for my children’s future and our daily needs.”

But what should have been a bright day quickly turned dark.

“As usual I brought my machete to cut down my fruit,” he says. “But once I arrived at my plantation, I saw strangers picking my fruit.”

The strangers turned out to be from PT Mamuang, a subsidiary of the second-largest palm oil producer in Indonesia, PT Astra Agro Lestari. Angered that they had trespassed onto his land, Frans struck out, hitting one of their motorcycles with his machete.

Much later, on Oct. 6, he filed a complaint with the local police in Donggala district, where his village is located, for theft of his palm fruit. But by then, PT Mamuang had already reported him to the police for destruction of private property. Later that month, the police came to Frans’s house and arrested him in front of his wife and two children.

“The police grabbed me by my collar and strangled me,” he says. “And then I was beaten and kicked.”

In court, he presented papers to prove that he had received the land in 2000 from the Toraja indigenous group, and that he had routinely paid land taxes. For its part, PT Mamuang was unable to show the permits that it claimed entitled it to Frans’s land.

“We have valid cultivation permits in that region,” Tofan Mahdi, a spokesman for PT Astra Agro Lestari, told Mongabay. “That’s why we filed a report to the authority.”

In the end, the court ruled against Frans, handing down a verdict that activists condemned as rife with irregularities. Frans was convicted of destruction of property, and spent more than five months in jail.

Oil palm expansion

Frans’s story is not an isolated one in Central Sulawesi. Four farmers from Polanto Jaya village, also in Donggala district, were similarly prosecuted after PT Mamuang accused them of stealing palm fruit from farmland claimed by the company.

Activists say these smallholders are the latest victims of the push into the relatively pristine forests of Central Sulawesi ­ and the island of Sulawesi in general ­ by a palm oil industry that has largely depleted the forests of Sumatra and Kalimantan, the Indonesian portion of Borneo.

The growing frequency with which licenses for oil palm plantations are being issued in Central Sulawesi bears a worrying resemblance to patterns previously seen on those other islands, says Abdul Haris, head of the provincial chapter of the Indonesian Forum for the Environment (Walhi), the country’s largest environmental group.

“Central Sulawesi has become the biggest area for palm oil expansion,” he tells Mongabay.

As of the end of 2016, palm licenses had been issued covering a combined 7,132 square kilometers (2,753 square miles) of land in the province, Abdul says, citing data from the provincial plantation agency. A year earlier, the licenses accounted for 4,612 square kilometers (1,780 square miles) of land.

“That means that in the span of one year, there was an additional [more than] 2,000 square kilometers [772 square miles] of concessions given out,” Abdul says.

Given that much of the media coverage about palm oil in Indonesia tends to focus on Sumatra and Kalimantan, the fact that more than 7,000 square kilometers of palm concessions ­ an area greater than the state of Delaware ­ have been awarded in Central Sulawesi comes as a surprise, Abdul says.

He says four major oil palm producers operate in the province: PT Astra Agro Lestari, PT Sinar Mas Agro Resources and Technology (SMART), Sime Darby and Kencana Agri. PT Astra Agro Lestari’s concessions are the biggest in size, spanning a combined 1,113 square kilometers (429 square miles).

“No wonder there are many conflicts involving PT Astra Agro Lestari in Central Sulawesi,” Abdul says. “Over the past 10 years, the company’s been operating on conflict land.”

It’s not just local communities being displaced by the expansion of the palm oil industry. Central Sulawesi’s forests, a biodiversity treasure trove of species found nowhere else on Earth, are also under threat. In Buol district, palm oil planters may have cleared 680 square kilometers (262 square miles) of forest in 2015, accounting for two-fifths of their total planted area there, according to a report by the NGO Forest Watch Indonesia (FWI).

Another 128 square kilometers (49 square miles) of forest sits within zones that have been earmarked for plantations but not yet developed, the report said.

Between 2001 and 2016, Central Sulawesi lost 10 percent of its tree cover, according to Global Forest Watch data ­ an area amounting to 5,751 square kilometers (2,220 square miles). The data show tree-cover loss on palm oil concessions plantations appears to have intensified starting in 2009.

‘I get very scared’

Frans completed his sentence in April and was released from prison. But he and his family continue to be haunted by the conflict over the oil palms.

“I get very scared whenever I see someone in a police uniform coming to my plantation now,” he says. “I’m scared the abuse will happen again. My wife and my children are still traumatized as well.”

To Frans, the farm still belongs him, but the company doesn’t see it that way. Shortly after his release, Frans went to the farm to find the land had been fenced off.

He took the fence down ­ but that only triggered another complaint to the police for destruction of property. “I heard about it from the police, who said I would be arrested again,” he says.

With the threat of another stint in jail hanging over him, Frans joined one of the farmers from Polanto Jaya village, Sikusman, on a mission to Jakarta to plead their case to authorities they believed would be more sympathetic to their plight than the local government.

Accompanied by Walhi officials, Frans and Sikusman ­ who was also jailed for five months after PT Mamuang accused him of stealing palm fruit ­ reported their case to the office of the president’s chief of staff on May 16. Among those they met were Abetnego Tarigan, a senior adviser on social and environmental issues.

“They said they would follow up on this case and summon the parties we reported,” Walhi spokeswoman Khalisah Khalid tells Mongabay.

She says Abetnego and the other officials said it was regrettable that local law enforcement and other authorities in Central Sulawesi had failed to respond to the incident and address the matter adequately.

Cash for concessions

There’s a long history of local officials in Indonesia siding with palm oil companies in land disputes. And the murky links between the two grow even more insidious in the lead-up to elections, when officials running for re-election promise a flurry of licenses in exchange for campaign funding.

Elections are scheduled for later this month in three districts in Central Sulawesi: Morowali, Parigi Moutong, and Donggala, home to the villages of Panca Mukti and Polanto Jaya.

In Donggala, district chief Kasman Lassa is the strong favorite for re-election. He came to office in 2013 in a closely contested vote, having been acquitted the previous year of charges of embezzling district funds for a construction contract when he was a senior bureaucrat in the district government.

The coming election could lead to the unbridled expansion of oil palm plantations in the three districts if the incumbents abuse their powers to grant permits at the expense of the environmental and social consequences, Abdul says.

He cites the case of Amran Batapilu, the former head of Central Sulawesi’s Buol district, who was caught red-handed in 2012 taking a bribe in exchange for land concessions for plantation companies controlled by tycoon and politician Siti Hartati Murdaya.

He was sentenced to seven-and-a-half years in prison in 2013, while Hartati received two years and eight months.

If law enforcement officials in districts including Donggala are not cautious, Abdul warns, then “a case like Buol might happen again.”

Additional reporting by Morgan Erickson-Davis


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