Grüne Seife gegen Palmöl-Greenwashing

Klimaretter.info, 02. September 2013

http://www.klimaretter.info/protest/nachricht/14470

Am heutigen Montag hat sich in Berlin das Forum nachhaltiges Palmöl [1] gegründet, morgen tagt der Runde Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) [2]. Die Initiativen sind eine Reaktion auf die ökologischen und sozialen Probleme, die mit der Produktion des Pflanzenfettes in Verbindung stehen: Palmöl findet sich heute in vielen Lebens- und Reinigungsmitteln. Auch in Kosmetikartikeln und im Biodiesel steckt der klimaschädliche Rohstoff [3], für dessen Herstellung Regenwälder gerodet werden.

Der Verlust der Regenwälder gilt als eine der Hauptursachen für den globalen Klimawandel und die Biodiversitätszerstörung. Schließlich werden durch die Brandrodung nicht nur Menschen vertrieben und Tiere ihres Lebensraums beraubt, es werden auch große Mengen Kohlendioxid frei und gleichzeitig wird ein wichtiger immergrüner Speicher des Treibhausgases zerstört.

Die neuen Nachhaltigkeitsinitiativen könnte man also als gute Nachricht verbuchen. Doch Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen warnen: Nichts als Greenwashing [4] seien jene. „Selbst zertifiziertes Palmöl ist nicht grün“ [5], sagt Stefanie Hess von der Umweltorganisation Robin Wood. „Auch daran klebt Blut aus dem Raubbau an Mensch und Natur.“

Deshalb wurde heute demonstriert, und zwar vor dem Sitz der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die den Vorsitz des Forums innehat. „Statt sich mit der Palmölindustrie zusammenzutun, sollte die GIZ den Menschen helfen, das geraubte Land wieder zurückzuerlangen“, forderte Marianne Klute von Watch Indonesia!. An dem Protest beteiligten sich sich die Organisationen Urgewald, Robin Wood, Rettet den Regenwald und die Gesellschaft für bedrohte Völker.

Bewaffnet mit Putzutensilien und grüner Seife schrubbten die Aktivisten den Bürgersteig vor der GIZ-Repräsentanz am Potsdamer Platz. Das sollte das Greenwashing durch das Forum [6] verbildlichen, an dessen Finanzierung sich auch das Bundeslandwirtschaftsministerium beteiligt. „Die Bundesregierung lässt sich vor den Karren der Palmölindustrie spannen“, kommentierte Knud Vöcking von Urgewald. Betreiber des Forums sind die Konsumgüterkonzerne Unilever, Henkel und Rewe, die auch zu den größten Verbrauchern von Palmöl zählen. <>

Im Text verwendete Links:

1. http://www.dialoggestalter.de/projekte/forum-fuer-nachhaltiges-palmoel
2. http://www.klimaretter.info/tipps-klima-lexikon/11995-rspo
3. http://www.klimaretter.info/mobilitaet/nachricht/14044
4. http://www.klima-luegendetektor.de/hintergrunde/#greenwashing
5. http://www.klimaretter.info/umwelt/nachricht/10748
6. http://www.klimaretter.info/wirtschaft/nachricht/13537


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