1 Jahr Prabowo – 12 Schritte in die Vergangenheit
Das Jahr 2025 in Indonesien stellt keine Ausnahme im Trend des Demokratieabbaus dar. Vielmehr sind unter der Regierung Prabowo Subiantos seit Oktober 2024 Rechtsstaat und Zivilgesellschaft weiter unter Druck geraten. Das Jahr war geprägt von der Verabschiedung umstrittener Gesetze, einer fortschreitenden Militarisierung, der Aushöhlung der Gewaltenteilung sowie einem zunehmenden Geschichtsrevisionismus.
Trotz schrumpfender politischer Freiräume, wehren sich nicht nur zivilgesellschaftliche Gruppen und Wissenschaftler*innen gegen diesen Kurs. Auch große Teile der Bevölkerung drücken ihre Unzufriedenheit mit der Prabowo-Regierung und ihre Wut über Ungleichheit, die Selbstbereicherung der Eliten und Polizeigewalt auf der Straße aus. Bei den größten Massenprotesten seit 1998 waren neben Studierenden in diesem Jahr besonders Jugendliche und junge Erwachsene aus Arbeiter*innen-Familien sowie informell Beschäftigte sichtbar.
Im Februar versammelten sich unter dem Hashtag #indonesiagelap (dunkles Indonesien) Tausende, um gegen die Rückkehr von Militärpersonal in zivile Regierungsbereiche, wachsende Arbeitslosigkeit und Kürzungen im Bildungs- und Gesundheitssektor zu protestieren. Auch im Ausland, wie in Berlin, fanden Proteste unter dem Motto statt. Im August forderten Demonstrierende die Auflösung des Parlaments, weil sich die Abgeordneten großzügige Wohn- und Reisezuschüsse genehmigt hatten, während zuvor Steuern erhöht und zur Finanzierung von Prabowos Regierungsprogramm wie Makan Bergizi Gratis (MBG, kostenlose Schulessen) genutzt wurden und erhebliche Kürzungen bei öffentlichen Dienstleistungen durchgesetzt wurden. Die kostenlosen Schulessen stehen massiv in der Kritik, weil die überstürzte Umsetzung des Programms ohne ausreichende Qualitätskontrollen zu tausenden Fällen von Lebensmittelvergiftungen geführt hat. Als am 28. August während der gewaltsamen Auflösung großer Proteste in Jakarta der 21-jährige Motorradtaxifahrer, Affan Kurniawan, von einem gepanzerten Polizeifahrzeug erfasst und tödlich überrollt wurde, entbrannte die Wut der Menschen zusätzlich. In den darauffolgenden Tagen weiteten sich die Proteste auf mehr als 100 Städte im ganzen Land aus. Die Regierung reagierte mit harten Repression, wie massiver Polizeigewalt. Bei den Protesten starben zehn Menschen.
Als Reaktion auf die Proteste startete die Polizei eine „Jagd auf Aktivist*innen“, wie Menschenrechtsorganisationen es nannten: bis heute (Ende November) werden Menschen, viele von ihnen in ihren eigenen Häusern, wegen der Beteiligung an den Protesten festgenommen. Insgesamt waren über 6000 Menschen inhaftiert. Fast 1000 von ihnen sind heute mit schweren Anklagen konfrontiert.
Diese anhaltende Verfolgung von Aktivist*innen ist Teil eines alarmierenden Musters wachsender Repression gegenüber der Zivilgesellschaft. Mehrere in den vergangenen Jahren verabschiedete Gesetze tragen wesentlich zu dieser Entwicklung bei: das reformierte Strafgesetz (KUHP) etwa bestraft Kritik an Amtsträger*innen; zusammen mit dem Gesetz über elektronische Informationen und Transaktionen (ITE) dient es der Unterdrückung digitaler Meinungsäußerung. Das im März verabschiedete Neue Militärgesetz (UU TNI) ermöglicht es u.a., gegen Aktivist*innen unter dem Vorwand „militärischer Operationen außerhalb eines Krieges“ (OMSP) vorzugehen und die neue Strafprozessordnung von November stärkt die Stellung von Sicherheitskräften zusätzlich.
Deutschlands Wunsch nach verstärkter Zusammenarbeit mit Indonesien
Indes bezeichnen deutsche Regierungsvertreter*innen wie der Außenminister Wadephul Indonesien weiter als „drittgrößte Demokratie der Welt“. Er reiste im August nach Indonesien mit dem Ziel, die wirtschaftliche Zusammenarbeit weiter auszubauen, um Deutschland von China unabhängiger zu machen. Den Rahmen dafür bietet das im September nach neun Jahren Verhandlungen zwischen Indonesien und der EU verabschiedete Handelsabkommen (IEU-CEPA). Das Abkommen stößt auf erhebliche Kritik, insbesondere von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen. Sie warnen, dass sich durch das Abkommen ökologische Schäden und Menschenrechtsverletzungen in Indonesien und insbesondere im rohstoffreichen Papua weiter verschärfen könnten. Indonesien erwartet, dass durch das Abkommen und die Verschiebung des EU-Anti-Entwaldungsgesetzes seine Palmölexporte in die EU ab 2026 steigen werden. Die EU erhofft sich durch das Abkommen langfristigen Zugang zu kritischen Rohstoffen wie Nickel. Deutschland äußert zudem Interesse an verstärkter Zusammenarbeit im Bereich Erneuerbare Energien.
Deutschland spielt bereits als Co-Leitung der Just Energy Transition Partnership (JETP) mit Japan eine Rolle in Indonesiens Energie- und Klimapolitik. Trotz des Anspruchs auf eine „gerechte“ Energiewende, zeigt sich vor Ort ein anderes Bild: die KfW-finanzierte Erweiterung des Geothermiekraftwerkes Ulumbu auf Flores etwa hat negative ökologische und soziale Folgen und FPIC-Standards wurden nicht erfüllt. Der Nickelabbau auf Sulawesi und den Molukken, zentral für deutsche Autohersteller, trägt zur Umweltzerstörung und Menschenrechtsverletzungen bei. Die deutsche Beteiligung an indonesischen Großprojekten könnte ohne verbindliche Menschenrechts- und Umweltstandards dazu beitragen, bestehende demokratische Rückschritte und soziale Ungleichheit im Land zu verstärken.
Was wir gemacht haben
Wir haben all diese Themen in zahlreichen Informations- und Diskussionsveranstaltungen und vereinzelt auch in Lobbygesprächen behandelt. Außerdem konnten wir zwei neue zweijährige Projekte beginnen: eins zur Energiewende und Klimapartnerschaften und eins zur sozial-ökologischen Transformation im Palmölsektor. Darüber hinaus haben wir neue Meilensteine im Städtepartnerschaftsprojekt erreicht und unsere langjährige Arbeit zu Erinnerung und Vergangenheitsaufarbeitung fortgesetzt.
Für die Umsetzung der Projekte durften wir zwei neue Teammitglieder begrüßen: Carola von der Dick ist seit Juni neue Koordinatorin des Tandems Berlin–Jakarta im Modellprojekt Sister Cities in Action[1] und Josephine Sahner leitet seit September das Projekt zu sozial-ökologischer Transformation im Palmölsektor. Das Team besteht darüber hinaus aus Janty Jie und Leona Pröpper. Janty leitet das Projekt zu Energiewende und Klimapartnerschaften und koordiniert die Kampagne Save Kendeng. Leona ist Büroleiterin und Referentin für Menschenrechte und Demokratie.
Energiewende und Klimapartnerschaften
Seit Januar 2025 setzt Watch Indonesia! das Projekt „Energiewende und Klimapartnerschaften – zivilgesellschaftliche Handlungsansätze für soziale und globale Gerechtigkeit am Beispiel Indonesiens“ um. Das Projekt identifiziert zentrale Herausforderungen und Handlungsoptionen für die Umsetzung der Energiewende unter dem Blickwinkel sozialer und globaler Gerechtigkeit in Indonesien und rückt dabei zivilgesellschaftlich verankerte Perspektiven und Lösungsansätze in den Vordergrund.
Im Rahmen des Projekts fand in diesem Jahr ein „EnergieTisch“ in Form eines Webinars statt. Dieser thematisierte das Spannungsfeld zwischen wirtschaftlichem Wachstum, ökologischen Herausforderungen und dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit in Indonesien sowie die Position bzw. Rolle der Just Energy Transition Partnership (JETP). Eine Aufzeichnung[2] der Veranstaltung kann auf YouTube nachgeschaut werden.
Darüber hinaus erstellten wir Poster und einen Infoflyer über Energiewende in Indonesien und Empfehlungen, wie sie gerecht umgesetzt werden kann, sowie die erste Episode des Podcast-Formats „Talk4Change“[3]. In dieser ersten Episode setzen wir uns mit der globalen Logik der Energiewende und ihrer Umsetzung in Indonesien auseinander. Dabei greifen wir auf Erkenntnisse aus dem Buch „Energy – The Governance of Extractive Politics“ (Energi – Kepengaturan Politik Ekstraktif) des Forschers und Autors Be’n Habib (Sajogyo Institute) zurück.
Sister Cities in Action: Berlin – Jakarta
Im Städtepartnerschaftsprojekt, für das wir mit Walhi zusammengearbeitet haben, haben wir in diesem Jahr den gemeinsamen Fokus auf Klimagerechtigkeit gelegt. Highlights dabei waren zwei gemeinsame hybride Veranstaltungen, in denen wir uns im Austausch mit Expert*innen mit den Folgen der Klimakrise in und um die Partnerstädte Berlin und Jakarta auseinandergesetzt haben, sowie mit Verantwortung für die Krise und verschiedenen Strategien im Kampf um Klimagerechtigkeit. Zentral waren dabei Perspektiven von Aktivist*innen von der Insel Pari, die Teil von Jakarta ist und akut vom steigenden Meeresspiegel bedroht ist. Laut Prognosen wird Pari bis 2050 weitgehend überflutet sein. Doch die Bewohner*innen wehren sich: Sie haben in der Schweiz eine Klimaklage gegen den Zementkonzern Holcim eingereicht, einen der größten CO₂-Emittenten weltweit. In der ersten Veranstaltung[4] am 14. Juli haben wir die Klage mit den Kläger*innen von Pulau Pari und den sie vertretenden Jurist*innen vom ECCHR besprochen.
In der darauf aufbauenden Folgeveranstaltung am 12. September diskutierten zwei Hauptakteur*innen der Klage Pari vs. Holcim mit einer Expertin über den Salzabbau in Kupang (Timor). Dazu zeigten wir ein Video über die Auswirkungen des Kohleabbaus im Spreewald, um ins Gespräch zu kommen über Fragen nach den sozialen und ökologischen Kosten der Klimakrise, die im Vergleich zum sogenannten Globalen Norden überproportional von der Globalen Mehrheit getragen werden.
Einen Abend der Filmreihe “Sister Cities on Screen” haben wir mit gemeinsam mit Nusaqueer Diaspora organisiert und die zwei Kurzfilme MEMORI DIA von Asarela Orchidia Dewi und MY THERAPIST SAID, I AM FULL OF SADNESS von Monica Vanesa Tedja gezeigt. In der Paneldiskussion im Anschluss ging es um queeren Aktivismus in Berlin und Jakarta, sowie um Zugehörigkeit und Diaspora. Dabei ergab sich ein interessanter intergenerationeller Austausch zwischen der LGBTIQ+ Aktivistin Kamilia Manaf aus Indonesien und Insan Larasati von Nusaqueer Diaspora in Berlin.
Ende Oktober fand das jährliche Stakeholder-Treffen statt, bei dem alle Koordinator*innen aus allen vier Städten des Projekts (Windhoek, Mexiko-Stadt, Jakarta und Berlin) zusammentreffen - diesmal in Windhoek. Das Treffen gab uns die wertvolle Möglichkeit, multilaterale Projektideen zu spinnen. Ab 2026 setzen wir die Zusammenarbeit im Tandem mit dem Urban Poor Consortium (UPC) fort und planen dafür Projekte im Bereich urban gardening, Mikro-Klimadaten und Klimaanpassung sowie Erinnerungskultur, auch in Zusammenarbeit mit Mexiko-Stadt und Windhoek. Rosa López und Carola von der Dick führten ein Interview mit dem BER [5]über die Arbeit in Windhoek und Eindrücke des Austauschs .
Sozial-ökologische Transformation im Palmölsektor
Seit September läuft unser Projekt „Sozial-ökologische Transformation global denken: Das Beispiel Palmöl“. Darin gehen wir, auch gemeinsam mit Partner*innen in Indonesien aus dem TPOLS-Bündnis (Transnational Palm Oil Labour Solidarity Network), der Frage nach, wie eine Just Transition in der Palmölindustrie umgesetzt werden kann. In Indonesien entsteht gerade eine neue Art von Allianz zwischen Arbeiter*innen, Gewerkschaften und Umweltaktivist*innen, die die Palmölindustrie transformieren möchte.
Unser Fokus liegt vor allem darauf, wie transnationale Solidarität diese Arbeit unterstützen kann. Mit dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) sowie der Corporate Sustainability Due Dilligence Directive (CSDDD) auf EU-Ebene gibt es, wenn auch bedrohte, rechtliche Instrumente, um auf eine Verbesserung innerhalb der Lieferkette hinzuwirken. Das Projekt setzt hier an, indem es bestehende soziale und ökologische Probleme innerhalb der Lieferkette aufbereitet und konkrete Anwendungsmöglichkeiten von LkSG und CSDDD zur Minderung bzw. Beseitigung der Probleme aufzeigt.
Am 4. Dezember haben wir mit einer gut besuchten Veranstaltung den Auftakt des Projektes gefeiert. Besonderer Höhepunkt war der Besuch von Expert*innen aus Indonesien, Hotler P. Sitorus (Zidane) von Sawit Watch und Damar Panca Mulya (Oncom) von der KPBI (Konfederasi Persatuan Buruh Indonesia), die Teil des TPOLS-Bündnisses sind und eindrücklich schilderten, wie sich der gemeinsame Kampf für Rechte von Arbeiter*innen, Gleichberechtigung und sozial-ökologische Gerechtigkeit im Palmölsektor aktuell entwickelt.
Ende des Monats werden zudem auf unserer Website drei Factsheets erscheinen, die zentrale Themen vertiefen: klimaneutrale Palmölproduktion, Einsatz von Pestiziden sowie Fragen der Geschlechtergerechtigkeit. Sie geben einen kompakten Überblick über aktuelle Herausforderungen, Lösungsansätze und Handlungsmöglichkeiten im Rahmen einer sozial-ökologischen Transformation des Palmölsektors.
Save Kendeng-Kampagne
Seit 2016 unterstützt Watch Indonesia! im Rahmen der Kampagne „Save Kendeng“ Bäuer*innen im Kendeng-Karstgebirge in Zentraljava im Widerstand gegen ein geplantes Bergbauprojekt und den Bau einer Zementfabrik von Indocement, einer Tochtergesellschaft von Heidelberg Materials. Gemeinsam mit dem „End Cement-Bündnis“, von dem wir Teil sind, konnten wir in diesem Jahr erheblichen öffentlichen Druck auf Heidelberg Materials ausüben. Neben der Teilnahme an der Hauptversammlung führten wir gemeinsam mit vier Aktivist*innen von End Cement am 22. Mai 2025 ein persönliches Gespräch mit dem Vorstandsvorsitzenden von Heidelberg Materials Dominik von Achten. Dieses Gespräch war das Ergebnis von Aktionen im Rahmen eines Protestcamps im April 2025 direkt gegenüber dem Hauptsitz von Heidelberg Materials.
In dem Gespräch überreichten wir:
- 87.734 Unterschriften der WeAct-Online-Petition[6]
- die Ergebnisse einer unabhängigen Umweltverträglichkeitsstudie und Umweltanalyse
- sowie eine Einladung der Bürger*innenbewegung im Kendeng-Gebirge „JM-PPK“ an Dominik von Achten
Die lokale Bevölkerung lehnt das Vorhaben weiterhin konsequent ab. Wir forderten deshalb ausdrücklich, das geplante Projekt abzusagen und warnten zudem davor, dass die fortgesetzte Umsetzung des Projekts Opfer verursachen wird, da die Bevölkerung niemals aufgeben und das Kendeng-Gebirge mit ihrem Leben verteidigen wird. Trotz alledem hält Heidelberg Materials an seinen Plänen fest. Deshalb geht unser Kampf weiter!
Weitere Highlights
Ein weiteres Highlight in diesem Jahr war ein zweitägiges Symposium, das wir im Oktober in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Dr. Saskia Schäfer von der Humboldt-Universität zu Berlin unter der Überschrift "Going Forward Together, Keeping Democracy Alive! Organizing Strategic Action between Indonesia & Germany for Just and Ecological Societies." abgehalten haben. Über zwei Tage sind Vertreter*innen aus der Zivilgesellschaft, Wissenschaftler*innen und Künstler*innen aus Indonesien und Deutschland zusammengekommen und haben im Open Space Format Strategien im Umgang mit den vielfältigen gegenwärtigen Herausforderungen entwickelt. Themen waren beispielsweise: shrinking spaces & creating spaces, mentale Gesundheit und Aktivismus, Machtanalysen und Extraktivismus. Als Ergebnis sind neue Arbeitsgruppen und Vernetzungen entstanden und Kooperationen im kommenden Jahr geplant.
Außerdem haben wir uns besonders über den Besuch und die Zusammenarbeit mit der Aktivistin Kamilia Manaf aus Jakarta gefreut, deren Organisation wir Christine Holike und Mechthild von Vacano zu verdanken haben. Die Veranstaltung „Caring for Queer Rights“ am 23.9.2025 beleuchtete die Menschenrechtssituation von LGBTIQ+-Personen in Indonesien, die aktuelle Rechtslage sowie die politischen und gesellschaftlichen Herausforderungen. Anhand von Beispielen wurden Wege zur Stärkung Queerer Rechte vorgestellt. Kamilia und Ferdiansyah Thajib zeigten, wie autoritäre Entwicklungen und wachsende queerfeindliche Strömungen Handlungsspielräume zunehmend einschränken und wie stark Diskriminierung von Faktoren wie Sichtbarkeit, sozialem Hintergrund und Wohnort abhängt. Gleichzeitig betonten sie, dass lokale Gemeinschaften und sichere „dritte Räume“ wichtige Ressourcen sind – gerade vor dem Hintergrund eines globalen queerfeindlichen Backlash, der auch internationale Menschenrechtsarbeit unter Druck setzt. Kamilia bereicherte uns und die Veranstaltungsteilnehmenden mit ihrem umfassenden Wissen aus über zwanzig Jahren Aktivismus in der LBTQ-Bewegung. Ihre Erfahrungen und Analysen hat sie in ihrem Buch Kongkow Lez festgehalten, das online in englischer Sprache[7] verfügbar ist.
Zu guter Letzt: wir haben seit diesem Jahr eine neue Website[8]. Hier könnt ihr beispielsweise auch Berichte über einzelne Veranstaltungen finden. Auch haben wir eine Präsenz auf Instagram[9] und freuen uns sehr, dass wir darüber viele neue Menschen erreichen und in unseren Veranstaltungen begrüßen dürfen - folgt uns auch, falls ihr das noch nicht tut.
Wie geht es weiter?
Im kommenden Jahr werden wir uns weiter für eine gerechte Zukunft, insbesondere bezogen auf unsere Arbeitsschwerpunkte Energie, Palmölwirtschaft und urbane Zentren einsetzen. Im Kampf gegen shrinking spaces, werden wir mit Aktivist*innen und Künstler*innen aus der indonesischen Diaspora in Berlin am „creating spaces“ arbeiten. Wir haben vielfältige Formate geplant: Podcasts, Ausstellungen, Publikationen, Workshops, Informationsveranstaltungen und freuen uns darauf, Euch zu sehen. Wendet Euch auch sehr gerne an uns, wenn Ihr Ideen habt und Lust mitzugestalten.
Abschließend noch eine dringende Bitte
Angesichts der zahlreichen politischen Herausforderungen in Indonesien und der teils kritisch zu betrachtenden vertieften Zusammenarbeit zwischen Indonesien und Deutschland, müssen wir unsere Bemühungen noch verstärken. Dazu brauchen wir eine solide finanzielle Basis. Die Kürzungen des Berliner Senats und des BMZ betreffen aber auch uns. Um unsere Vorhaben im kommenden Jahr gut umsetzen zu können, benötigen wir aktuell weitere Mittel als die bisher von kirchlichen Hilfswerken und staatlichen Stellen bewilligten.
Bitte unterstütze unsere Arbeit! Spenden ermöglichen uns nicht nur die Umsetzung von größer angelegten Projekten, für die wir immer Eigenmittel einbringen müssen. Wichtiger noch: Je mehr ungebundene Spendenmittel Watch Indonesia! zur Verfügung stehen, desto unabhängiger können wir agieren. Jeder Betrag ist willkommen!