Indonesien-Information - September 1992 (Nachrichten)

 

Amnestie für Häftlinge

Anläßlich des 47. Jahrestages von Indonesiens Unabhängigkeit am 17. August hat die Regierung eine Amnestie für über 16.000 Häftlinge erlassen. Watch Indonesia! konnte bislang keine genaueren Informationen erhalten. Bislang unbestätigten Annahmen zufolge sind von der Regelung keine politischen Gefangenen betroffen. Darüberhinaus soll es keine Freilassungen sondern lediglich Haftverkürzungen gegeben haben.
 

Überwachung gefordert

Generalmayor DMI Harsono (KODEM Jaya) erklärte gegenüber einer Tageszeitung in Jakarta, für die erfolgreiche und störungsfreie Durchführung des Blockfreien-Gipfels sei die Überwachung verschiedener Organisationen notwendig. Unter den genannten Organisationen befinden sich NGOs, aber auch verschiedene angesehene Universitäten. Die meisten hatten sich bei der Regierung durch Forderungen nach Auflösung der 100 garantierten Parlamentssitze für die ABRI-Fraktion (Militär) und der Kritik einer erneuten Präsidentschafts-Kandidatur von Suharto unbeliebt gemacht. Viel Kritik wurde auch an dem vorerst zurückgezogenen Straßen- und Verkehrsgesetz geäußert. Im einzelnen nannte Harsono folgende Organisationen für überwachungsbedürftig: ITB, UNAS, ISIP, Universitas Islam, Ibun Chaldum, Petisi 50, Pendiri SBSI. LBHI, Yayasan Pijar und die studentische Presse.
 
 

Rückzug von PT Astra:

Keine Papierfabrik in Merauke


Nachdem  sich  bereits 1989 der multinationale Konzern Scott-Paper aus dem Projekt für eine Papierfabrik in Merauke (Irian Jaya) zurückgezogen hat, sollte Indonesiens zweitgrößter Konzern PT Astra zusammen mit PT Inhutani II das Projekt weiterführen. Das Projekt stieß auf breite Internationale Kritik von Umweltschützern und Vertretern der im Projektgebiet lebenden indigenen Bevölkerung. Die ca. 15.000 Angehörigen der   Auyu   und   Marind können nun aufatmen. Der indonesischen Regierung ist es nicht gelungen, nach Scotts  Ausstieg  andere ausländische Investoren für ein Joint-Venture zu finden. Ohne   Finanzspritze   aus dem Austand scheint selbst PT Astra das Projekt eine Nummer zu groß zu sein.

800.000 ha Regenwald waren dem Vorhaben zum Opfer gefallen und sollten durch Eukalyptus-Monokulturen ersetzt werden, die bekannt sind für die völlige Zerstörung des lokalen Ökosystems. Die indigene Bevölkerung ist von der Nutzung des Regenwaldes abhängig.  Die indonesische Regierung erkennt aber keine Landrechte für Ureinwohner an, sondern versucht, die indigene Bevölkerung mit massivem Druck zu "zivilisieren".

Quelle: Survival for tribal peoples, London
 
 

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