Indonesien-Information, März 1993 (Rüstungsexporte)

Quelle: Die Woche, 18.02.1993

 

Reaktionen

Im U-Boot auf Piratenjagd?

 
Der Verkauf von ostdeutschen Kriegsschiffen an Indonesien sorgt auch international für Empörung: Am vorigen Donnerstag übergab Portugals Botschafter im Bonner Auswärtigen Amt eine geharnischte Protestnote. Portugal drückt darin sein „tiefes Mißfallen über die Entscheidung der Regierung“ aus; eine Wortwahl, die, so der SPD-Abgeordnete Norbert, Gansel, „im europäischen Umgangston absolut einmalig ist“. Portugals Note weist auf die zahlreichen indonesischen Menschenrechtsverletzungen und die Empfehlung des EG-Parlaments hin, „vom Verkauf von Kriegsmaterial an jenes Land abzusehen“; es erinnert die Bundesregierung „an die Bedeutung, die die Verteidigung der .Menschenrechte insgesamt in der Außenpolitik beider Länder einnimmt“ und mahnt ein „kohärentes und solidarisches Verhalten zwischen: den Gemeinschaftsstaaten auf diesem Gebiet“ an.

Das Bonner Verteidigungsministerium hatte auf Fragen Gansels zum Kriegsschiffverkauf letzten Donnerstag erklärt, die Regierung habe „ihre rüstungsexport-politischen Bedenken zurückgestellt“, weil die Schiffe, die dem Stabschef der indonesischen Marine übergeben werden, zum Küstenschutz, gegen Piraten und Drogenhändler eingesetzt würden. Die „sich aus der besonderen Problematik des Ost-Timor-Konflikts ergebenden Fragen“ habe man „berücksichtigt“. ASEAN-Staat Indonesien, werde von Bonn „beim Rüstungsexport im wesentlichen wie NATO-Staaten“ behandelt. <>
 
 

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