Indonesien-Information - Dezember 1993 (Wirtschaft)

Ökobilanz schmälert Indonesiens BSP

Seit längerem beanstanden kritische Ökonomen weltweit, die Errechnung des Bruttosozialprodukts (BSP) sei als Meßlatte für das Wirtschaftswachstum ungeeignet. Denn ökologische Schäden und Ressourcenverbrauch steigern nach dieser herkömmlichen Bewertungsmethode sogar das nationale Einkommen durch die Aufwendungen, die für die Behebung ebendieser Schäden notwendig werden.

Das Statistische Büro der Vereinten Nationen folgt nun dieser Argumentation und will in einem "revidierten System nationaler Wirtschaftsbilanzen" das traditionelle Bruttosozialprodukt mit zusätzlichen Statistiken zur Bewertung von Umweltschäden kombinieren.

Das US-amerikanische "Weltressourcen-Institut" hat schon mal berechnet, was dabei herauskommen könnte. Das mit 7,1 % recht beachtliche Wachstum in Indonesien in den Jahren von 1971 bis 1984 reduziert sich damit auf ganze 4 % pro Jahr. Die Differenz wurde mit den Kosten für den Schwund von Öl, Edelholz und Humus begründet. Das Wirtschaftswachstum wäre vermutlich noch geringer ausgefallen, wäre der Verlust anderer Mineralien mit einbezogen worden. /taz, 25.9.1993/ <>

      
 
 
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