Indonesien-Information - Dezember 1993 (Umwelt)

Indorayon gerät erneut unter Druck

Gegen die Errichtung der Papierfabrik PT Indorayon in Nordsumatra gab es vor einigen Jahren erbitterte Proteste von betroffenen Anwohnern und Umweltschützern, da von der Fabrik schwerwiegende ökologische Beeinträchtigungen wie Gewässerverschmutzung und Regenwaldvernichtung zu erwarten waren. Es kam zum ersten großen Umwelt-Prozeß Indonesiens. Klägerin war die Umweltorganisation WALHI, aber auch andere NGOs sowie die Batak-Kirche unterstützten den Widerstand der Bevölkerung gegen das Projekt. Unabhängige Gutachten wurden im Prozeß nicht zugelassen, die lokale Bevölkerung war massiven Repressionen ausgesetzt und die Synode der Batak-Kirche wurde wegen unerlaubter politischer Betätigung verboten. Der Protest wurde verloren, die umstrittene Fabrik wurde gebaut und ist seit einigen Jahren in Betrieb.

Nun gerät die Firma erneut unter Druck, diesmal von seiten der Regierung. Sarwono Kusumaatmaja, Chef der Umweltbehörde BAPEDAL und zugleich Umweltminister im Kabinett Suharto, machte der Firma unlängst zur Auflage, einen Bericht über die Umweltschutzmaßnahmen des Betriebes abzugeben und insbesondere darzustellen, wie im Betrieb mit Gefahrstoffen umgegangen werde. Ein Untersuchungsteam seiner Behörde nimmt derzeit die Fabrik vor Ort unter die Lupe. Anlaß der Untersuchung war die Explosion von Druckgasbehältern in der Firma, bei der Gefahrstoffe freigesetzt wurden. Sarwono führt dies auf ein unprofessionelles Firmenmanagement zurück. /Jakarta Radio RI, 9.9.1993/ <>

 
 
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