Indonesien-Information Nr. 1, 1997 (Ost-Timor)

Bischof behauptet, Nobelpreisträger sollte ermordet werden

Ein indonesischer Soldat war dafür bezahlt worden, den ost-timoresischen Friedensnobelpreisträger Bischof Belo am Heiligen Abend zu ermorden, wurde aber von mißtrauischen Belo-AnhängerInnen zurückgehalten, die ihn erschlugen, so die Aussage des katholischen Hilfsbischofs von Melbourne, Hilton Deakin. Seinen Angaben zufolge hatte er ein Fax eines prominenten Ost-Timoresen, über den er keine näheren Angaben machte, erhalten, mit Angaben darüber, wie das angebliche Komplott aufgedeckt wurde und wie der Mörder getötet wurde. Der Soldat, Korporal Alfredo dos Santos, wurde am 24. Dezember 1996 erschlagen. AnwohnerInnen sagten aus, man habe ihn mit einer Pistole bewaffnet in der Nähe der Kathedrale in Dili gefunden.

Die indonesische Polizei gab bekannt, daß 15 Verdächtige verhaftet wurden (s. folgende Meldung). Bischof Deakin, der Ost-Timor selbst besucht hatte, sagte dem australischen Radio, daß Tausende von Belo-AnhängerInnen, die Bischof Belo vor der Kathedrale willkommen heißen wollten, eine Gruppe von indonesischen Soldaten antrafen. Einer von ihnen soll gesagt haben, daß er Bischof Belo töten würde. Es soll ein schreckliches Handgemenge gegeben haben. Später fand man die blutige Leiche in der Kathedrale. Einige hunderttausend Rupiah (im Gegenwert von einigen tausend australischen Dollar) wurden bei der Leiche gefunden, nach Aussage Deakins wahrscheinlich das Geld für die Ermordung. Das indonesische Militär sagte aus, daß der Mann in Zivil nicht im Dienst war und die Kathedrale besucht hatte, um zu beten.

Bischof Deakin gab den Vorfall an die Öffentlichkeit, weil er "um Bischof Belos Sicherheit besorgt" sei. Zwischen 1989 und 1991 hatte es bereits mehrere Mordanschläge auf ihn gegeben.

Bischof Belo hat sich öffentlich für den Tod des Soldaten, einem ost-timoresischen Familienvater, entschuldigt. <>

 
 
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